
Besonders dankbar ist die Sohrschiederin ihrer Sachbearbeiterin bei der Agentur für Arbeit für die Bewilligung zur Qualifizierung. Endlich wurde sie von jemandem ernst genommen und ihr wurde zugehört. „Obwohl ich so alt bin, durfte ich mir etwas aussuchen im Bereich IT“, berichtet Hoppe dankbar.
Unterstützt und begleitet wurde sie von Julia Behrensmeyer. Die studierte Sozialpädagogin hat sich dem Blended Learning verschrieben. Kompetent steht sie bei den ersten Schritten in einer für viele Teilnehmende neuen Welt zur Seite. Blended Learning bietet gerade im ländlichen Raum die Chance, sich fachlich zu qualifizieren ohne weite Wege in Kauf zu nehmen. Hoppe war es wichtig, das Angebot am Standort der faw in Simmern wahrzunehmen. Hier hatte sie auch den Austausch mit anderen Qualifizierenden. Dabei war die 59-jährige froh, dass sie nicht in einem Großraumbüro an den Online-Kursen teilnehmen musste. Die Lautstärke der anderen Teilnehmenden um einen herum, die sich in ihrem jeweiligen digitalen Klassenzimmer austauschen, ist als Ablenkung nicht zu unterschätzen. Dass der Sprung ins kalte Wasser im digitalen Unterricht gelang, lag auch an den vielen guten Geistern, die da waren. Rücksicht wurde genommen, sei es zwischen den Jahren, wo der Unterricht weiterging oder beim Umzug im Gebäude.
Ein Bildschirm mit den Avataren der Mitschüler*innen und den Dozent*innen, ein weiterer Bildschirm mit den Unterrichtsinhalten, waren für mehrere Monate Dreh- und Angelpunkt eines jeden Wochentages von Renate Hoppe. Nacheinander leistetete sie erfolgreich vier Module mit verschiedenen Dozenten ab. Das Thema faszinierte sie völlig, was sie sich zuvor gar nicht vorstellen konnte. „Es war total viel und auch anstrengend, aber ich habe gemerkt, wie gerne ich lerne. Das habe ich nicht mehr gewusst. Auch nicht, wie ehrgeizig ich bin“ freut sich Hoppe. Für sie hilfreich waren auch die Lehrbücher, die ihr Behrensmeyer zur Verfügung stellte. Für Hoppe passende Begleiter zum Nacharbeiten und Vertiefen Zuhause, für sie besser als Lernvideos. So war sie zu einer richtig fleißigen Schülerin geworden. Sonst liest sie bis zu drei Büchern in der Woche, dafür nahm sie sich während des Blended Learnings (BL) keine Zeit. Wichtig ist beim BL aber auch die richtige Sitzhaltung, um Rücken und Augen zu schonen. Das hat auch sie unterschätzt. Neben der Einstellung zum Lernen braucht man nach vier Stunden am PC einen guten Ausgleich, um sich dann dem Lernen und Vertiefen widmen zu können. Mit großem Erfolg schloss sie die Lernerfolgskontrollen meist mit 100 % ab.
Eine Dozentin machte ihr Mut: Ihren Erfahrungsschatz könne ihr niemand nehmen und sie müssen sich nicht anbiedern und mit zu wenig zufriedengeben. Arbeitgeber*innen könnten sich auf einen lernwilligen, offenen, ehrgeizigen und neugierigen Menschen freuen, der motiviert ist, andere zu unterstützen. Excel hat sie besonders fasziniert und sie hat erkannt, dass sie in die Welt der Zahlen gerne beruflich tiefer eingestiegen wäre, wäre sie noch jünger. Nun freut sich die 59-jährige, Ihr Wissen anzuwenden. Sie sieht viel mehr Lösungsansätze und hat Sicherheit und Klarheit gewonnen.
Für Behrensmeyer war es eine Premiere, die IT-Qualifizierung im Rahmen des BL zu begleiten. Sie sorgte mit ihren Kollegen dafür, dass sich Renate Hoppe gut aufgehoben fühlen konnte. „Wir haben das zusammen gut hinbekommen und immer eine Lösung gefunden“ freuen sich beide.