Die jährliche Aktionswoche zur Hirnforschung und -gesundheit nahm das TagesTrainingsZentrum (TTZ) der FAW im sächsischen Oschatz zum Anlass, das komplizierteste Organ der Natur einmal näher zu betrachten: das menschliche Gehirn. Gemeinsam mit den Rehabilitand*innen lernten wir, welche Funktionen wo im Gehirn lokalisiert sind, wie die einzelnen Nervenzellen miteinander kommunizieren und Informationen verarbeiten, warum Übung und Wiederholung gerade dann wichtig sind, wenn Hirnstrukturen beschädigt wurden und wie sich „neuronale Autobahnen“ neu ausbilden, um kognitive und motorische Prozesse wieder zu erlernen und effizient umzusetzen.
Die beiden TTZ der FAW, in Oschatz und Kamen (NRW), sind Spezialeinrichtungen der Neuro-Rehabilitation. Die Teilnehmer*innen dort erleben die Auswirkungen einer Schädelhirnverletzung oder neurologischen/ neuropsychiatrischen Erkrankung jede*r auf individuelle Weise mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und Belastungen im Alltag. Ein grundlegender Einblick in die Hintergründe hirnorganischer Abläufe und Strukturen kann sowohl für die Betroffenen als auch für ihr Umfeld hilfreiche Impulse geben zum Verständnis für Defizite, zum Beispiel in Gedächtnis, Grob- und Feinmotorik oder auch Verhaltensregulation. Und ebenso für Therapieansätze und Trainingsinhalte, mit denen das TTZ den Teilnehmer*innen Unterstützung gibt, um Fähigkeiten wiederzuerlangen oder auch Verluste zu kompensieren.
Neben interessantem Faktenwissen bot ein praktischer Selbsttest die Chance herauszufinden, ob die linke oder rechte Hirnhälfte vermutlich dominanter ausgeprägt ist und wer folglich eher ein analytisch-logischer oder kreativ-intuitiver Typ ist.
Erfahrungsaustausch, Selbsttest & Wissens-Input
In einem sehr kurzweiligen Video gab Dr. Johannes Wimmer fünf prägnante und für jeden umsetzbare Tipps, mit denen wir unser Gehirn gesund und fit halten können. Dabei sind oft schon kleine Veränderungen im Alltag ein guter Ansatz, um mit Bewegung, aktivem Gehirntraining, der Pflege sozialer Kontakte, bewusster Ernährung sowie ausreichend Schlaf positive Effekte zu erzielen. Ein gesunder, bunter Pausensnack mit frischen Früchten, Nüssen und einem grünen Smoothie, serviert mit einer guten Prise „Brain Food“, regte alle zum Naschen, Fragen und Erfahrungsaustausch an.
Ziel unseres Projekttages am 15. März war es, das komplexe Thema Gehirn auf einen informativen Vormittag mit allgemeinverständlichem Wissens-Input und einigen alltagstauglichen Hinweisen für ein gesünderes Leben herunterzubrechen. Mit Blick auf den entstandenen Austausch und eine bis zuletzt aufmerksame Gruppe, die im kurzen Fakten-Check zum Abschluss mit viel Wissen glänzte, freuen wir uns über einen gelungenen Tag und auf die nächste brainWEEK im Jahr 2024!
Text + Fotos: Silke Drigalla, Koordinatorin TagesTrainingsZentrum (TTZ) Oschatz