Anlässlich unserer Kampagne „Seelische Gesundheit“haben wir mit der Geschäftsführerin des DMSG-Landesverbandes, Dr. Sabine Schipper, gesprochen.
Die Woche der seelischen Gesundheit markiert den Start unserer Kampagne zum gleichen Thema. Wie weit sind wir in Sachen Aufklärung und Akzeptanz mit Blick auf Psychische Belastungen und Beeinträchtigungen?
Es hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan. Herausragend ist z.B. was die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bis dato bewegt hat und weiter bewegt. Nichtsdestotrotz bedarf es des stetigen Bemühens weiterzumachen und dafür zu sorgen, dass Menschen mit psychischen Belastungen Akzeptanz und Inklusion erleben.
Welche Bedeutung hat für Sie die Woche der seelischen Gesundheit und andere Aktivitäten, die stärker auf das Thema aufmerksam machen?
Das ist ungeheuer wichtig! Umso häufiger und intensiver in der Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam gemacht wird, umso besser erreichen wir Betroffene und Öffentlichkeit gleichermaßen. Und beides ist nötig!
Im Fokus steht in diesem Jahr das Thema Familie unter dem Motto „Gemeinsam über den Berg – Seelische Gesundheit in der Familie“. Welche Bedeutung hat das familiäre Netzwerk aus Ihrer Sicht?
Das soziale Netz ist von unschätzbarem Wert. Sich nicht allein gelassen zu fühlen, unterstützt zu sein, macht den Umgang mit einer Erkrankung leichter – unabhängig davon, ob ich über psychisches oder physisches Leiden spreche.
Die Pandemie war eine Belastungsprobe auch und gerade für Betroffene mit chronischen Erkrankungen. Wie waren Ihre Erfahrungen? Und was können wir daraus lernen?
Es war und ist auch noch eine harte Zeit für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Es stellen sich ja hier noch viel mehr Fragen zu Gefährdungen und Verträglichkeiten. Die Inanspruchnahme notwendiger Hilfen und Therapien war und ist z.T. noch immer erschwert. Oft musste die eigene Erkrankung aus der Not heraus am Arbeitsplatz geoutet werden.
Wir haben unter Hochdruck gearbeitet, um zu beraten, Angebote zu machen und unsere Mitglieder nicht aus den Augen zu verlieren. Was wir positiv gelernt haben: Wie eng verbunden wir uns in der Gesundheitsselbsthilfe gefühlt haben und wie herausragend der Einsatz unserer ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter auf allen Ebenen des Verbandes war. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit!
Was wünschen Sie der Kampagne der FAW?
Sichtbarkeit und eine breite und interessierte Öffentlichkeit!
Vielen Dank Frau Dr. Schipper für das Gespräch!