Schon mehrfach war koalpha beim Deutschen Weiterbildungstag dabei. Er findet alle 2 Jahre statt und soll die öffentliche Wahrnehmung für die Bedeutung von Bildung und Weiterbildung in Deutschland schärfen. Die Schirmherrschaft haben Bundesminister Hubertus Heil und Bundesministerin Anja Karliczek übernommen.
Bisher war koalpha immer mit öffentlichen Aktionen gemeinsam mit Netzwerkpartner*innen beim Weiterbildungstag vertreten. Wegen der Corona-Pandemie veranstaltete das Projekt diesmal eine Online-Veranstaltung für Lehrkräfte und Sozialpädagog*innen in der Alphabetisierungsarbeit.
Mehr Raum für Teilhabe an politischen Themen
Unter dem Titel „Politik von A bis Z“ berichtete Anke Engelmann, Kursleiterin zum Thema Alphabetisierung in der Grundbildung und freiberufliche Journalistin sowie Dozentin, aus ihren Erfahrungen mit politischen Themen in der Bildungsarbeit.
Um Menschen mit Handicaps die Teilhabe auch an politischen Themen zu ermöglichen, müsse zunächst ausreichender Raum für das Thema geschaffen werden, so Engelmann. Welche Interessen haben die Teilnehmenden? Welche Themen und Fragen bringen sie aus dem eigenen Alltag mit? Die Teilnehmenden so einzubeziehen, wirke sich positiv auf die Lern-Motivation aus.
Einen wichtigen Stellenwert hat die Aufbereitung des Lehrmaterials speziell für die Zielgruppe. Kinder-Nachrichten zum Beispiel, die oft auch für Erwachsene verwendet werden, sind oft noch zu komplex. Und die kind-gerechte Aufbereitung senkt zusätzlich die Motivation. Vielmehr müssen politische Themen gezielt für Erwachsene gestaltet werden. Engelmann zeigte beispielhaft auf, wie aktuelle politische Themen in der Alphabetisierung integriert werden können. So können wichtige Begriffe aber auch Symbole identifiziert und ihre Bedeutung erklärt und diskutiert werden.
Umgang mit Diskriminierung und Extremismus
Von der Einbindung politischer und aktueller Themen in den Unterricht war der Weg nicht weit zur Frage, wie Dozent*innen mit extremistischen Einstellungen umgehen und auf diskriminierende Aussagen reagieren können. „Raum für Diskussion lassen, aber Grenzen setzen“, fasste es Ulrike Löbel von Koalpha kurz zusammen. „Der Tenor war eindeutig: Die Relevanz politischer Themen ist allen bewusst, aber z.B. zum Umgang mit Teilnehmer*innen mit extremistischen Ansichten gibt es noch Diskussionsbedarf“. Koalpha werde sich mit dem Thema weiter beschäftigen – auch in künftigen Veranstaltungen.
Zur Seite der Koordinierungsstelle Alphabetisierung (koalpha) in Plauen.