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Herausforderungen kreativ meistern – Sarah Rettig ist #LösungsDenkerin

#WirSindFAW

Sarah Rettig, 28, arbeitet seit 2018 als Medienpädagogin für die FAW Dessau am Standort Wittenberg. Angefangen hat sie dort nach dem Studium im Projekt „Meine Koordinaten zum Beruf“. Inzwischen ist sie auch im Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt, als Lernprozessbegleiterin für Teilnehmende, Digilotsin für FAW-Kolleg*innen und als Beauftragte für Marketing & Kommunikation für ihren Standort aktiv. Ein breitgefächertes Aufgabenspektrum, in dem sie immer wieder gefordert ist Lösungen zu finden für die „kreativen Herausforderungen des Alltags“.

Sarah Rettig #WirSindFAW

Sie haben in der FAW im Jugendbereich angefangen. Wie hat sich Ihr Aufgabenbereich im Laufe der Jahre verändert?

Das Projekt Meine Koordinaten zum Beruf ist mein Baby, das ich von den Anfängen an mit aufgebaut habe. Im Projekt gestalten wir u.a. Bus- und GPS-Touren zur Berufsorientierung. Die GPS-Touren können mit dem Tablet erkundet werden, und da meine Leidenschaft seit dem Studium dem digitalen Lernen gilt, konnte ich mein Wissen sehr gut anwenden. Nach und nach kamen dann weitere Aufgaben hinzu. Heute berate ich zu digitalem Lernen und Arbeiten und gestalte entsprechende Angebote. Als Digilotsin gebe ich zum Beispiel Webinare für Kolleginnen und Kollegen oder unterstütze beim Einsatz digitaler Tools im Unterricht.
 

Sie haben ein breites Aufgabenspektrum. Ist das etwas, was für Sie das Arbeiten in der FAW auszeichnet?

Die Abwechslung ist auf jeden Fall ein großer Punkt. Man bekommt immer wieder die Möglichkeit in so viele Bereiche reinzuschauen. Ich selbst habe Vieles von dem, was ich heute mache, zum Ende des Studiums noch gar nicht als Möglichkeit gesehen. In meine jetzigen Aufgaben bin ich hineingewachsen und bin froh diese Möglichkeiten zu haben. Ein weiterer Punkt, der mir in der FAW ganz wichtig ist, ist das Miteinander. Ich habe ein tolles Team, mit dem ich super gerne arbeite. Wir können zusammen lachen, wir können aber auch Themen bis ins kleinste Detail durchdiskutieren und gemeinsam neue Ideen finden. Ich bin gerne Teil der FAW wegen der Mischung aus Abwechslung, Miteinander und den... ich nenne Sie mal kreativen Herausforderungen des Alltags. Für mich machen diese drei Punkte das Arbeiten im Unternehmen aus.
 

Sind diese „kreativen Herausforderungen des Alltags“ auch der Grund, warum Sie sich am ehesten als Lösungs-Denkerin identifizieren?

Ich denke, es steckt auch ein bisschen Team-Playerin und Möglich-Macherin in mir, aber ich bin vor allem Lösungs-Denkerin. Das ergibt sich für mich aus den kreativen Herausforderungen des Alltags, die man immer wieder meistern muss. Teilnehmende und Unternehmen kommen mit ihren Bedarfen auf uns zu, für die man oft spontan Lösungen finden muss. Oder man plant etwas, überlegt sich im Vorfeld genau wie etwas ablaufen soll – und dann funktioniert das nicht und man muss schnell komplett neu denken. Genau das finde ich super.
 

Erinnern Sie sich an eine konkrete Situation aus Ihrem Arbeitsalltag, in der schnelles, kreatives Denken gefragt war?

Da muss ich an unser Berufsorientierungsprojekt denken. Ein Teil davon war ein Bewerbungstraining und wir haben uns im Vorfeld überlegt: Wie bringen wir das den Schülerinnen und Schülern gut näher? Welche Themen decken wir ab? Wo knüpfen wir an, was sollte laut Lehrplan schon vorhanden sein? Bestenfalls erfährt man dann ein paar Tage vorher, dass das Vorwissen doch nicht vorhanden ist. Schlimmstenfalls erfährt man es morgens, wenn einen Wagenrad-große Augen angucken, die sagen: Wovon spricht sie? Und dann muss man eben ganz schnell umdenken.
 

Wenn man ad hoc ein ganz neues Konzept entwickeln muss, ist natürlich gutes Lösungsdenken gefragt.

Es ist nie das komplette Konzept, das wir wegschmeißen. Aber häufig der Einstieg, um an die Teilnehmenden ranzukommen. In der Arbeit mit Menschen muss man immer spontan sein und überlegen: Was passt jetzt, in diesem Moment, für meine Zielgruppe? Wie hole ich sie am besten ab?
 

Sarah Rettig #WirSindFAWWenn Sie mal an Ihr Team denken: Erkennen Sie dort unsere „FAW-Charaktere“ und ihre Eigenschaften wieder?

Auf jeden Fall. Ich glaube, in diesem Feld braucht man eine gute Mischung. Wenn alle nur den gleichen Orientierungen folgen oder den gleichen Perspektiven, dann kommen wir nicht weiter. Dann sind wir irgendwann an einem Punkt, wo keiner mehr eine Lösungsidee hat. Dann versacken wir und können auch den Teilnehmenden nicht weiterhelfen. Zum Glück haben wir so viele unterschiedliche Charaktere im Team, und jeder bringt unterschiedliche Erfahrungen und Kenntnisse mit, von denen man profitieren kann. Wir haben redestarke und kommunikative Team-Player, unsere Möglich-Macher, die immer nochmal eine andere Herangehensweise oder neue Argumente finden und die flexiblen und spontanen Lösungs-Denker. Diese Mischung braucht es um voranzukommen und immer wieder neue Ideen zu finden.
 

Eine neue Person kommt in Ihr Team. Welchen Tipp würden Sie für den Start geben?

Man sollte offen an die Aufgabe rangehen und das Gespräch zu den Kolleginnen und Kollegen suchen. Jemand, der nur für sich ist, der klassische Alleinkämpfer, hätte bei uns keine großen Chancen, weil einfach so viel im Team passiert. Man kann so viel lernen, wenn man ins Gespräch geht, wenn man sich austauscht und bereit ist Neues zu erfahren. Offenheit und eine Bereitschaft für Neues sind das Wichtigste, was jemand in die FAW mitbringen sollte.
 

Gibt es abschließend noch einen Aspekt, der Ihnen in Ihrer Arbeit besonders wichtig ist?

Ich finde Humor ganz wichtig. Es gibt ganz wenige Tage, an denen wir im Büro nicht miteinander lachen können, egal ob das nun ist, weil gute Laune herrscht und alles funktioniert, oder ein Lachen der Verzweiflung. Es braucht immer eine gehörige Portion Humor. Man sollte nicht alles zu ernst oder schwernehmen und sich auch mal sagen: „Mensch, egal ob es jetzt funktioniert hat oder nicht. Es kommt eine neue Chance, morgen geht es weiter und dann versuchen wir wieder aufs Neue, unser Bestes zu geben.“

Man muss auch mal gemeinsam übers Scheitern lachen. Und dann feststellen: Wir haben daraus gelernt und wir machen weiter. Die Welt geht davon nicht unter. Man muss lernen mit Misserfolgen umzugehen und vor allem auch weiterzugehen – ran an neue Projekte.
 

Vielen Dank für das Interview & das schöne Schlusswort!

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