Ewa Jakubczak ist in Polen geboren und aufgewachsen. Als sie mit 22 Jahren nach Deutschland kam, hatte sie bereits ihr Diplom als Umweltschutz-Ingenieurin in der Tasche. Zuerst optimierte sie ihre Sprachkenntnisse als Au Pair in München und studierte anschließend erfolgreich Psychologie an der Fernuniversität Hagen. Dann wurde Hamburg ihre zweite Heimat. Nach Stationen in einer Werbeagentur und in einer therapeutischen Einrichtung für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf kam sie 2014 zur FAW.
Seitdem arbeitet Ewa Jakubczak für „BIHA Hamburg – Consulting für Prävention, Inklusion, Rehabilitation“ der FAW Hamburg. BIHA berät seit 2001 kleine und mittelständische Unternehmen in der Hansestadt in allen Fragen zur beruflichen Inklusion schwerbehinderter Menschen, Prävention, betrieblichem Eingliederungsmanagement und Rehabilitation. Ewa Jakubczak arbeitet im BIHA-Team mit Leiterin Marlies Faedtke, Katrin Zschirnt und Vanessa Zisack.
Frau Jakubczak, warum haben Sie sich 2014 für die FAW Hamburg und das Projekt BIHA entschieden?
Mich hat sofort angesprochen, dass es bei BIHA gleichermaßen um das Thema Inklusion und um die Beratung von Firmenkunden geht. Das kannte ich bis dahin nicht in dieser Form und fand das total spannend. Eingestiegen bin ich direkt als Beraterin. Mein technisch-beruflicher Hintergrund hat mir sicherlich dabei geholfen, z. B. wenn es um die Gestaltung von Arbeitsplätzen geht.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Jeder Tag ist anders. Ich schätze es, dass meine Aufgaben sehr vielfältig und abwechslungsreich sind. Ich bin ungefähr zur Hälfte in der direkten Beratung von Unternehmen und zur Hälfte in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv.
Im Zentrum von BIHA steht die Beratung von Unternehmen zur Frage, wie Menschen mit Schwerbehinderung gut im Unternehmen arbeiten können. Dazu spreche ich mit Personalverantwortlichen oder auch Geschäftsführer*innen. Es geht darum, Lösungen zu finden, die für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen passend sind.
Inklusion ist ja in aller Munde. Wie weit ist das Bewusstsein dafür in Unternehmen?
Unternehmen pflegen unterschiedliche Unternehmenskulturen und sind folglich beim Thema Inklusion unterschiedlich weit. Deshalb sind alle Beratungsgespräche individuell. In manchen Fällen können wir direkt helfen, manchmal geht es in kleinen Schritten voran. Wir leisten eben echte Überzeugungsarbeit, damit Inklusion Wirklichkeit und Diversity Normalität wird.
Sie sprechen das Thema Diversity an. Spielt die wachsende Bedeutung von Vielfalt in Unternehmen BIHA quasi in die Karten?
Auf jeden Fall gibt es Synergie-Effekte. Um unser Kernthema Inklusion herum haben zuletzt viele ähnliche Themen eine größere Bedeutung erlangt. Dazu zählen u. a. die Fachkräfte-Bindung, Diversity, New Work etc. Alles interessante Felder, die auf die Themen berufliche Reha und Inklusion einzahlen. Das macht unsere Arbeit noch spannender.
Macht diese umfassende und wachsende Expertise den Erfolg von BIHA aus?
Sie hat sicherlich einen großen Anteil daran. Ausschlaggebend sind aus meiner Sicht v. a. zwei Dinge: Erstens sind wir für Unternehmen und Beschäftigte wirklich hilfreich. Unternehmen haben einen De facto-Nutzen von unserer Arbeit und schätzen diese. Zweitens: Der Community-Gedanke, der BIHA trägt. Basis dafür ist unser großes Netzwerk aus Vertretern von Hamburger Unternehmen, von Stadt und UV Nord, der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein, mit dem wir BIHA durchführen. Und nicht zuletzt gehen wir aktiv auf Unternehmen zu und machen mit Events, Seminaren und Runden Tischen eine Öffentlichkeitsarbeit, die echten Mehrwert bietet.
Sie erzählen sehr begeistert über Ihre Arbeit …
… das freut mich zu hören (lacht). Denn es ist auch so. Man spürt, dass man bei BIHA etwas bewegen kann, dass es voran geht, ob in individuellen Fällen, in denen wir Menschen mit Behinderung helfen können, oder generell, was das wachsende Bewusstsein für Inklusion und Diversität in Unternehmen angeht. Und außerdem bekomme ich in der FAW auch persönlich Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. 2022 habe ich das Führungskräfte-Entwicklungs-Programm der FAW absolviert. Das war super! Es ist bunt, vielfältig und hat mir viele Impulse gegeben. Abgesehen vom Fachlichen habe ich das Programm auch sehr wertschätzend empfunden.
Vielen Dank für das Gespräch!
Mehr zu BIHA Hamburg – Consulting für Prävention, Inklusion, Rehabilitation finden Sie auf der Website sowie in der Jubiläumsbroschüre.