Welche Auswirkungen hat die Pandemie also wirklich? Und wie können die Erfahrungen mit alternativen Lern- und Beratungsformaten zukünftig genutzt werden für eine flexible Form der Leistungserbringung in der beruflichen Rehabilitation?
Dieser Frage gehen seit Oktober 2020 die Universität zu Köln und die FAW im Projekt „Lernen von der SARS-CoV-2 Pandemie: Lektionen für die Zukunft der Leistungserbringung in der ambulanten beruflichen Rehabilitation“ (COVaRe) nach. Marie Heide, Dr. Jana Bauer und Prof. Mathilde Niehaus von der Universität zu Köln haben nun Teilergebnisse von COVaRe in der Zeitschrift Berufsbildung veröffentlicht.
Digitalisierung als Chance? Ja, aber …
In dem Beitrag analysieren die Autorinnen die „Herausforderungen und Chancen der Teilhabe an digitalen Lern- und Beratungsangeboten“ anhand von Daten aus dem Projekt. Diese stammen u.a. aus einer Vielzahl an Interviews mit Rehabilitand*innen, Reha-Mitarbeiter*innen und Reha-Berater*innen der Rentenversicherungen. Auf dieser Grundlage analysieren die Wissenschaftlerinnen die negativen Auswirkungen und Risiken, aber auch Stärken und Chancen.
Die Autorinnen ziehen das Fazit, dass die Pandemie die Notwendigkeit verdeutlicht habe, flexible Formen der Leistungserbringung zu ermöglichen und bereitzustellen. „Dabei war und bleibt es wichtig, individuelle Voraussetzungen, Lebenssituationen und Bedarfe in den Blick zu nehmen, damit alle in gleicher Art und Weise von den verschiedenen Lern- und Beratungsformen profitieren können“, so die Autorinnen.
Ein guter Zeitpunkt
Digitale Angebote sind also eine klare Chance für Rehabilitand*innen. Allerdings nur, wenn sie individuell und flexibel eingesetzt werden. Insbesondere bedürfe es dazu „einer Förderung digitaler Kompetenzen, damit digitale Teilhabe für alle möglich wird (…).“ Aktuell ist dafür nach Einschätzung der Autorinnen ein besonders guter Zeitpunkt, da die Themen Digitalisierung und digitale Kompetenzen derzeit hohe Aufmerksamkeit genießen.
Das Projekt, das von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund gefördert wird, läuft noch bis Ende September und stellt „konkrete Ansatzpunkte zur Förderung der Teilhabe von vulnerablen Personengruppen“ in Aussicht.