Die FAW Lübeck und Kiel sowie die BQL Lübeck haben sich mit dem Projekt „Frauen stark im Norden – Charter in den Job (Verbund Nordlicht)“ erfolgreich bei der Ausschreibung von MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch beworben.
Am 1. Oktober geht es los und die ersten Migrantinnen chartern ihre erste My TURN-Reise bei uns. Das Projekt kooperiert mit den Jobcentern Lübeck, Kiel, Kreis Segeberg, Ostholstein und dem Herzogtum Lauenburg. Beteiligt sind auch die Agenturen für Arbeit Lübeck und Elmshorn.
Der Verbund im Norden setzt sich bei MY TURN für eine stärkere Beteiligung von Frauen mit Migrationserfahrung in allen Bereichen der beruflichen Entwicklung ein.
Das ESF Plus- Förderprogramm „MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch“ (MY TURN) soll dazu beitragen, dass formal geringqualifizierte Frauen mit Migrationserfahrung, die einen erhöhten Unterstützungsbedarf haben, in einem stärkeren Umfang als bisher an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen und in der Folge nachhaltige sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen oder selbständige Tätigkeit aufnehmen oder eine Berufsausbildung beginnen.
Individuelle Unterstützung & Qualifizierung
Insbesondere sollen Frauen, die i.d.R. nicht durch Jobcenter und Agentur für Arbeit erreicht werden, aktiviert werden, Frauen mit erziehungspflichtigen Kindern, die aufgrund der Sicherung der Kinderbetreuung nur eingeschränkt für den Arbeitsmarkt zu Verfügung stehen und Frauen, die bereits geringfügig im Nebenerwerb tätig sind, angesprochen und im Projekt auf eine Erwerbstätigkeit vorbereitet, qualifiziert und kleinschrittig über 9–18 Monate in individuellem Tempo in den Arbeitsmarkt passgenau integriert werden.
Die Migrantinnen werden über analoge und digitale mehrsprachige Kontaktaufnahme (auch im Sozialraum) über das Projekt informiert und für eine Projektteilnahme motiviert und ermuntert und lösen damit ein Ticket, um den „(Boots)Charter in den Job“ anzutreten.
Um das Ziel – einen Job zu bekommen – zu erreichen, werden mehrere Stationen (zur Heranführung an den Arbeitsmarkt) angesteuert:
1. Erwerb digitaler Kompetenzen
2. Wertekultur und Alltagskompetenz
3. Berufsbezogenes Sprachtraining
4. Berufsspezifische Praktika
Somit kann nach jedem Abschnitt überprüft werden, ob sowohl die Migrantin als auch alle Familienmitglieder mitgenommen sind.
Auch ein „Landgang“ als Überleitung in eine Qualifizierung und die Betreuung während dieser Phase ist möglich und kann in Abstimmung mit den Kooperationspartnern individuell genutzt werden. Zusätzlich wird das Wahlmodul „Lotsenstelle Kinderbetreuung“ angeboten. Die BQL Lübeck wird das für den Verbund umsetzen.
Ziel des Projektes ist es, Frauen mit Migrationserfahrung zu erreichen, deren Integrationschancen zu verbessern und letztlich in individuellem Tempo eine dauerhafte nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen. Somit wird auch eine Verbesserung einer ausgewogenen Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern erreicht.
Gefördert wird das Projekt aus Mittel des ESF Plus und des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).
Über MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch
Frauen mit Migrationserfahrung sind am Arbeitsmarkt sowie in Qualifizierungsmaßnahmen deutlich unterrepräsentiert. Das ESF Plus- Förderprogramm „MY TURN – Frauen mit Migrationserfahrung starten durch“ (MY TURN) soll dazu beitragen, dass formal geringqualifizierte Frauen mit Migrationserfahrung, die einen erhöhten Unterstützungsbedarf haben, in einem stärkeren Umfang als bisher an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen und in der Folge nachhaltige sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen oder selbständige Tätigkeit aufnehmen oder eine Berufsausbildung beginnen. Ein erhöhter Unterstützungsbedarf liegt unter anderem vor, wenn sie neuzugewandert sind, aufgrund von Kinderbetreuung eine Arbeitsaufnahme oder Maßnahmenteilnahme nicht zumutbar ist (§ 10 Abs. 1 SGB II), sie keine oder nur geringe Sprachpraxis haben und/oder ein Mangel an (digitalen) Basiskompetenzen besteht.
Mit MY TURN soll eine frauenspezifische und lebenslagenorientierte Ansprache, (Verweis-)Beratung sowie kontinuierliche, vertrauensvolle und individuelle Begleitung gewährleistet werden. Dadurch sollen während der Maßnahmenteilnahme und nach Aufnahme einer Beschäftigung oder Ausbildung Abbrüche, z.B. bei Misserfolgen und familiären Widerständen, vermieden und die Motivation der Frauen gestärkt werden.