In vier Anlaufstellen der Mittelzentren Bernburg, Schönebeck, Aschersleben und Staßfurt verfolgen insgesamt acht Sozialpädagogen das Ziel, schwer zu erreichende Menschen unter 25 Jahren, die vom Sozial- und Leistungssystem entkoppelt oder davon bedroht sind, in das Sozialleistungssystem bzw. in das Bildungs-, Ausbildungs- und/oder Arbeitsmarktsystem zurückzuführen.
Entkoppelt sind junge Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht, „Couch-Hopper“ oder bereits obdachlos und trotz Sanktionen nicht zu aktivieren sind. Jugendliche sowie junge Erwachsene, die ohne eigenes Einkommen bei ihren Eltern leben, den Anschluss verloren haben und perspektivlos sind, gehören ebenfalls zur Zielgruppe.
„YOUthPoints – Come In!“ arbeitet nach den klassischen Methoden der Sozialen Arbeit. Hier steht nicht nur die „Komm-Struktur“ (warten bis die Hilfesuchenden die Beratungsstellen aufsuchen und um Hilfe bitten) für umfassende Beratungs- und Begleitarbeit im Vordergrund, sondern auch die Kontaktaufnahme durch aufsuchende Sozialarbeiter. Dabei wichtig: Niedrigschwelligkeit (d.h. nur geringer Aufwand zur Inanspruchnahme) der Angebote, Lebensweltorientierung, Freiwilligkeit, Akzeptanz, Vertrauensschutz und Anonymität.
Die Mitarbeiter*innen helfen den Jugendlichen, mit unterschiedlichsten Situationen aktiv umzugehen, indem sie:
- Eigenständigkeit, Offenheit, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen fördern,
- Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit entwickeln und darauf vertrauen,
- Verantwortung übernehmen,
- Strukturen und Regeln erkennen,
- Fertigkeiten einüben, die im alltäglichen Leben wichtig sind,
- sich mit Bildungs- und Kulturgut auseinandersetzen.
Dies erfolgt u.a. durch die Arbeit in und mit verschiedenen Projekten, z.B. dem Bildungsatelier und der Kompetenzwerkstatt. Die Jugendlichen bekommen außerdem eine intensive Begleitung und Unterstützung bei der Beantragung von verschiedenen Leistungen.
Anlaufstelle für Jugendliche in besonders schwierigen Lebenssituationen
Die Teilnahme am Projekt „YOUthPoints – Come In!“ ist freiwillig. Beziehungsaufbau und Vertrauensbildung, individuelle Beratung, um Jugendliche und jungen Erwachsene aus ihren schwierigen Lebenssituationen abzuholen und neue Perspektiven zu erarbeiten, sind wesentliche Grundlagen der Arbeit.
Das Projekt ist das Ergebnis eines Ideenwettbewerbes des Salzlandkreises auf der Grundlage des Operationellen Programmes des Landes Sachsen-Anhalt und des arbeitsmarktpolitischen Gesamtkonzeptes des Landes sowie der Förderrichtlinie zum Landesprogramm Regionales Übergangsmanagement (kurz RÜMSA: Gestaltung einer dauerhaften Kooperations- und Unterstützungsstruktur für Jugendliche am Übergang Schule-Beruf für leichten Zugang zu Möglichkeiten und Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt).
Der Fachbereich Jugend der FAW unterstützte die Bewerbung. Für die Umsetzung des Projektes ist eine Bietergemeinschaft bestehend aus der FAW Akademie Dessau und dem Träger „BBRZ e.V.“ verantwortlich.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektseite.