Berufliche Erprobung in der Arbeitswelt
Die BEA ist eine Maßnahme nach § 45 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und 2 SGB III, um Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, die keinen Zugang zur berufsbezogenen Sprachförderung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben weitere berufsspezifische Sprachförderung zu ermöglichen. Gefördert wird das Projekt durch die Agentur für Arbeit Bonn bzw. den dort ansässigen Integration Point.
Ziel ist es, die Zielgruppe im Rhein-Sieg-Kreis an den Arbeitsmarkt heranzuführen, ihre berufsfachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten festzustellen sowie ihnen berufsfachliche Sprachkenntnisse zu vermitteln bzw. diese zu erweitern. Aufgeteilt ist die Maßnahme entsprechend in 3 Module, die aufeinanderfolgend absolviert werden:
- Modul 1: Vermittlung bzw. Erweiterung von berufsbezogenen Sprachkenntnissen
Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer*innen hier die Möglichkeit, ein TELC-Zertifikat zu erwerben. Sollten die Teilnehmer*innen bereits mit einer zeitnah umsetzbaren beruflichen Perspektive starten, ist auch die Vermittlung von berufsbezogenen Sprachkenntnissen möglich.
- Modul 2: Bewerbungsunterstützung und Bewerbungscoaching
Neben der Vorbereitung auf und der Vermittlung von Kenntnissen des deutschen Arbeitsmarktes steht hier insbesondere das Einüben von Vorstellungsgesprächen im Vordergrund. Auch die Entwicklung, Anpassung und Förderung eines beruflichen Ziels ist Teil dieses Moduls.
- Modul 3: Kompetenzfeststellung im „Echtbetrieb“
Neben der Überprüfung, Erfassung und Erweiterung von vorhandenen beruflichen Fachkenntnissen können die Teilnehmer*innen ihre erlangten (berufsbezogenen) Sprachfertigkeiten in der Praxis verbessern. Dieses Modul 3 dient einerseits dazu, die Kompetenzen der Teilnehmer*in zu verorten und für die weitere Vermittlung in den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Teilnehmer*innen können hier aber auch für sich herausfinden, ob eine berufliche Tätigkeit, die im Echtbetrieb erprobt wird, für die weitere berufliche Entwicklung infrage kommt, bzw. ob noch weitere Kenntnisvermittlung notwendig ist.
Sollte ein für den Wunschberuf notwendiges TELC-Sprachzertifikat bereits vorliegen (in der Regel B2), ist ein Einstieg direkt in Modul 2 möglich.
Neben den inhaltlichen Angeboten steht jederzeit die Möglichkeit einer sozialpädagogischen Beratung zur Verfügung. Je nach Bedarf wird dann an weiterführende Stellen vermittelt.
Für wen ist die Maßnahme geeignet?
Die Maßnahme BEA steht allen Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund offen, die keinen Zugang zur berufsbezogenen Sprachförderung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben und Kunden der Agentur für Arbeit Bonn sind. Die Teilnehmer*innen sollten im erwerbsfähigen Alter sein, da der Arbeits- bzw. Ausbildungsmarkt im Fokus steht. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Gestattung einer Ausbildungs- bzw. Arbeitsaufnahme im Rahmen des Aufenthaltstitels. Sollten die Teilnehmer*innen bereits auf frühere Arbeitserfahrung (im Herkunftsland, in Deutschland, etc.) zurückgreifen können und diese Kenntnisse mit beglaubigten Zeugnissen und Zertifikaten belegen können, wäre das für die Integrationsbemühungen sehr zielführend. Eine vorherige Teilnahme an einem allgemeinen Sprachkurs, wie etwa einem Integrationskurs, wird dringend empfohlen. Was die Teilnehmer*innen unbedingt mitbringen sollten, ist eine gute Auffassungsgabe, eine gute Lernstruktur und die Motivation, sich sprachlich und beruflich weiter entwickeln zu wollen.
Wozu sollten Personen der Zielgruppe an der BEA teilnehmen
Wenn die Kund*innen der Agentur für Arbeit keine Möglichkeit der Teilnahme an einem berufsbezogenen Sprachkurs des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben, und sich dennoch berufsspezifisch bzw. allgemein für den Erwerb eines Sprachzertifikats vorbereiten möchten und gleichzeitig eine zeitnahe Integration in den deutschen Ausbildung- bzw. Arbeitsmarkt anstreben, sind sie in der BEA genau richtig.
Die Teilnehmer*innen werden …
- … in 8 Wochen (Modul 1) auf das erfolgreiche Bestehen einer TELC-Prüfung vorbereitet. Ein TELC-B1 oder B2-Zertifikat verbessert die Chancen auf dem Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt erheblich!
- … in arbeitsrechtlichen Themen gefördert und somit auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet.
- … mit aktuellen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen ausgestattet.
- … bei der Recherche und Akquise von Echtbetrieben (Praktikum) unterstützt, damit sie ihren Wunschberuf in der Praxis kennen lernen können – oder sich anschließend neu orientieren können.
- ... bei Verständnisproblemen mit offiziellen Schreiben, oder Ähnlichem unterstützt.
- … jederzeit beratend unterstützt, gerne auch persönlich während des Moduls 3 im Echtbetrieb.
Wen spreche ich an?
Wir sind montags – freitags, von 08:00 – 16:30 Uhr erreichbar – ob per Telefon, E-Mail oder auch gern persönlich!
Ihr Ansprechpartner
Außenstelle Bonn
Simon Druckenmüller
Teamleitung
Telefon: 0228 35063410
E-Mail: simon.druckenmueller@faw.de